International agierende mafiöse Organisationen verfügen über die kriminellen Strukturen, aber auch über wichtige Verbindungen bzw. essentielle Netzwerke, die erforderlich sind, um ihren kriminellen Geschäftsbereiche zu überwachen und vor Aufdeckung und Entlarvung durch die jeweiligen Ermittlungsbehörden zu schützen. Hierbei muss auch die kriminelle Konkurrenz ausgeschaltet werden.
Ein Charakteristikum aus vergangen Tagen gehörte zu dieser speziellen Kriminalität, dass schwerste Gewalthandlungen ausgeübt wurden. Morde bzw. schwere Körperverletzungen sollten das Umfeld einschüchtern und zusätzliche eine Mauer des Schweigens aufbauen. Bei einer solchen Vorgehensweise traten jedoch stets gravierende Nachteile auf, die hier nicht näher beschrieben werden. Es bedurfte jedoch ein Imagewandel, der darin bestand, von einer bösartigen Mörderbande zu angeblich seriösen Geschäftsleuten zu konvertieren. Offensichtliche Gewalthandlungen sind hierbei tabu oder müssen zumindest stark eingeschränkt werden. Schließlich wollen diese Kriminellen ihre Geschäfte unauffällig und ohne offensichtliche Gewalttaten gerade in Deutschland betreiben. Ohne sichtbare und erkennbare Straftaten werden auch keine Sicherheitsbehörden aktiviert. Dennoch besteht die Erforderlichkeit gegen Menschen, die beispielsweise zu Schutzgeldzahlungen gezwungen werden sollen, ein Druckmittel anzuwenden, mit dem Ziel ihren Willen zu brechen. Ein nettes "Bitten" würde hierbei nicht ausreichen. Es besteht deshalb absolut die Notwendigkeit, über ein latentes Gewaltpotential zu verfügen, wobei die Anwendung von solchen Methoden es ermöglichen, die Menschen einzuschüchtern und gefügig zu machen. Aus Sichtweise dieser Kriminellen eignen sich hierfür die bösartigen Zersetzungsmethoden der Stasi, die auf perfide Art und Weise Dissidenten in den Ruin oder sogar in den Selbstmord getrieben haben. Auch alte KGB Methoden, die mit Beginn der 70iger Jahren in der Sowjetunion entwickelt wurden, stellen aus Sichtweise dieser Kriminellen eine perfekte Maßnahme dar. Hierbei wurden Dissidenten als psychisch Kranke diffamiert, mit der Folge, dass diese Menschen in die Psychiatrie verfrachtet und auf diese Art und Weise mundtot gemacht wurden.
Man muss aufgrund der erfassten und hier dargelegten Fakten davon ausgehen, dass mit dem Ende der DDR, die psychologisch geschulten Stasioffiziere, aber auch informelle Mitarbeiter in mafiöse Organisationen eingewandert sind, um die hierbei erprobten Methoden in einem anderen Rahmen zur Anwendung zu bringen. Auch dürfte die Weiterentwicklung des kriminellen Spitzelsystems vorangetrieben worden sein. Dabei darf angenommen werden, dass das erprobte Wissen von Ex-Stasi Mitarbeitern, den Aufbau solcher Netzwerke auf unterschiedlichen Ebenen entwickelt wurden, wobei man davon ausgehen muss, dass unter anderem ein vielschichtiges Sicherheitsnetz für diese Kriminellen aufgespannt wurde. Auch wenn organisierte Kriminalität im Aufbau von solchen Strukturen bereits über ein breites Wissen verfügen, in welcher Form Behörden und Gesellschaft infiltriert werden können, kann erwartet werden, dass die Durchführung von Methoden, die auf Grundlage von Geheimdienstkriminalität basieren, eine höhere Effizienz aufzeigen.