Der nachfolgende Link verweist auf einen Text, der aus folgender Quelle übernommen wurde:www.neuro24.de – Glossar Z "Zersetzen"
Mit Genehmigung des Facharztes Karl. C. Mayer für Neurologie, Psychiatrie
Markierungen wurden vom Verantwortlichen der Web-Seite angebracht, um wichtige Aspekte hervorzuheben.
Dieser Text wurde herangezogen, um sinngemäß die unterschiedlichen Aspekte der Zersetzungsmethoden und ihre Auswirkungen darzustellen:
Definition des Zersetzungsbegriffs:
In der Sprache der Stasi, die gewollte und bewusste Zerstörung von Persönlichkeiten, und deren Isolation aus ihrem sozialen Umfeld mit Hilfe psychologischer und psychiatrischer Kenntnisse". Zersetzung nach der Literatur, jedes denkbare Mittel die persönliche Integrität der Verfolgten zu untergraben.
Ausbildung:
Operative Psychologie“ war Pflichtfach in der Ausbildung der Stasi- Offiziere an der juristischen Hochschule des MfS. Auf der MfS Hochschule lernte man, dass bei richtiger Anwendung der Zersetzungsmaßnahmen, diese in der Regel den Gegner hart treffen. Es erfolgte eine fürsorglich freundschaftliche Führung der Inoffiziellen Mitarbeiter“ (IM),
Methoden:
Diskreditierung, Verunglimpfung, direkter Verleumdung, Fotomontagen, Vortäuschen eines unmoralischen Lebenswandels der zu zersetzenden Person oder deren Partners, Verbreiten von Gerüchten, Telefonterror, Kriminalisierung durch fingierte Delikte der Betroffenen, heimliche Wohnungseinbrüche, Verunsicherung, … gewichen.
Es gab heimliche Wohnungseinbrüche, bei denen einfach nur Gegenstände verrückt wurden, oder ganz bestimmte (unbedeutende) Gegenstände entwendet wurden oder Bilder umgehängt wurden um die Person zu verunsichern.
Es handelte sich jedoch um einen schwerwiegenden Missbrauch psychologischer Methoden. Die Einweisung von Dissidenten in psychiatrische Kliniken war nur eine Methode Psychiatrie und Psychologie in Sinne einer Diktatur zu missbrauchen.
Ärzte sollen im Auftrag der Stasi einer schwangeren Frau absichtlich ein gefälschtes Gutachten ausgestellt haben, sie habe Krebs. Oft wurde eine Vielzahl von „Maßnahmen der Zersetzung gegen einzelne Personen eingesetzt.
Konsequenzen:
- Der offene Terror war einer leisen Zerstörung von Menschen mit Mitteln der Psychologie
- Im Sinne eines hochsystematischen Mobbings durch eine allmächtige Institution gehört zu den unmenschlichen Arten der Folter einer terroristischen Diktatur.- Systematische und beabsichtigte Zerstörung der Person der politischen Gegner, bei der unter Mithilfe psychologischer Methoden Angst, Panik, Isolation, Zweifel an der eigenen geistigen Verfassung …
- Zugleich wurde erreicht, dass er für längere Zeit über die tatsächlichen Ursachen seiner Misserfolge und Niederlagen in Unkenntnis bleibt. Schaden für einzelne Opfer enorm sein.
- Systematisch und geplant Eltern von ihren Kinder zu entfremden.
- Ehen zu zerstören
- Karrieren und das Ansehen von Betroffenen zu zerstören
- Unterwanderten oppositionellen Gruppen wurden gegenseitiges Misstrauen und Rivalitäten erzeugt
- Ihre Mitglieder systematisch diskreditiert, deren beruflich Karriere zerstört
In welchem Umfang wurde diese Methodik praktiziert:
Zum Zeitpunkt der Wende 91.000 hauptamtlichen und rund 175.000 IM war. Immerhin etwa 1% der Bevölkerung der ehemaligen DDR-Bevölkerung nebenberuflich und 0,5% hauptberuflich für die Stasi tatig. In den letzten Jahren der DDR wurden ca. 19.000 Personen/Jahr von Zersetzungsmaßnahmen betroffen."
Welche Personen konnten von der Stasi eingebunden werden:
Dieser „Nebentätigkeit“ gingen Menschen aller Berufsgruppen nach, darunter auch bekannte Anwälte, Ärzte und Oberkirchenräte.
IMs gab es auch unter Psychologen, Psychiatern und sonstigen Therapeuten. Sie verrieten ihre Patienten ebenso wie manche Anwälte und Kirchenobere, die dafür sorgten, dass die Friedensbewegung unterstützende Pfarrer versetzt und degradiert wurden. Ähnlich wie in der Nazizeit haben auch bei dieser Diktatur sehr viele sonst brave Bürger als IM bei geplanten Zerstörung ihrer Freunde, Eltern, Kinder, Nachbarn, Arbeitskollegen, Lehrer, Patienten, Klienten oder Vorgesetzten ohne schlechtes Gewissen einfach mitgemacht.
Diese Zersetzung galt auch nach der Wende als überwiegend nicht strafwürdig. Erschreckend ist nicht nur, dass es fast unbemerkt und wenig beachtet vor unserer Westdeutschen Haustür stattgefunden hat, sondern auch, dass die systematische Aufarbeitung nur unzureichend langsam erfolgt.